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Info-Brief des Bürgermeisters August 2017
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Ich darf Sie alle namens der Stadtwerke Neuffen AG zu einem nahezu historischen Ereignis ganz herzlich beglückwünschen. Unser Neuffener Eigenwasser wird mit dem obligatorischen Knopfdruck nun in den nächsten 2 bis 3 Wochen von einem Wert um die 20 auf in Neuffen noch nie erreichte 8,3 Grad enthärtet. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger unter Ihnen, die Wasser über die Landeswasserversorgung beziehen, werden in aller Kürze von der Enthärtungsanlage profitieren. Von um die 12 geht es auch für Sie positiv abwärts auf ebenfalls 8,3 Grad.
Seit vielen Jahren schon besteht der mehrheitliche Wunsch der Neuffener nach einem weicheren Wasser. Der im Jahr 2013 letztendlich dann auch vom Gemeinderat vorgetragene Vorstoß gab den Anlass, dass wir uns im Vorstand der Stadtwerke Neuffen AG der Sache angenommen hatten. Gerne für Sie noch mal zur Erinnerung den Werdegang ab dem Zeitpunkt bis heute:
Zunächst wurden Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und Machbarkeitsstudien erstellt und dem Gemeinderat vorgestellt. Unter drei möglichen Varianten war man dort zunächst der Meinung, dass die Aufgabe der Eigenwasserversorgung und dafür eine Komplettversorgung mit Landeswasser der Königsweg sein könnte. Um die Meinung in der Bürgerschaft abzufragen, wurde eine Umfrage gestartet, die nur ganz knapp pro Landeswasserversorgung ausgegangen war. Ebenso knapp war dann auch der Beschluss im Gemeinderat. Auch hier wurde mit lediglich einer Stimme Mehrheit beschlossen, dass die Stadtwerke die Maßnahme in die Wege leiten sollten.
Die Rechnung hatte man aber nicht mit dem Wirt, sprich mit der Bürgerinitiative „Pro Neuffener Eigenwasser“ gemacht. Diese wurde mobil und hatte letztendlich auch die erforderliche Zahl von Unterschriften erhalten, die einen Bürgerentscheid mit sich gebracht hätte. Da schnell klar war, dass ein solcher Bürgerentscheid den Beschluss des Gemeinderates wieder kippen würde, waren wir uns im Gemeinderat dann ebenso schnell einig, den Beschluss selbst wieder aufzuheben und uns für eine zentrale Wasserenthärtungsanlage am Neuffener Hochbehälter auszusprechen. Dass diese Variante auch im Hinblick auf die notwendige Erhöhung der Wassergebühren von der Bürgerschaft mitgetragen wurde, hatte sich in einer Bürgerversammlung bestätigt, in der die Anlage vorgestellt wurde.
Danach wurde von den Stadtwerken das Ing.-Büro Dreher + Stetter mit der Planung, Ausschreibung und Bauleitung beauftragt. Eine wasserrechtliche Genehmigung musste auch noch her, weil in der Steinach noch die Population der Flusskrebse untersucht werden musste. Das durch die Enthärtungsanlage entstehende Konzentratwasser wird schließlich über eine Leitung vom Hochbehälter aus der Steinach zugeführt. Und ob dieses für die Krebse förderlich oder schädlich sei, darüber hatten sich sogar die Fachleute gestritten.
Aber schließlich war es so weit. Das Landratsamt war recht unbürokratisch bei der Hand und hatte die Genehmigung zügig ausgestellt. Parallel dazu erfolgte durch das Ing.-Büro die Ausschreibung und im Januar von mir die Auftragsvergabe. Dies mit der eindeutigen Zeitvorgabe, dass spätestens im Juli 2017 die Anlage an den Start gehen muss.
Vom technischen Ablauf her wird es aber nicht so sein, dass gleich ab morgen alle Haushalte mit dem weicheren Wasser versorgt werden. Auch da sind noch ein paar Dinge zu regeln und einzuhalten, so dass es noch etwa 4 bis 5 Wochen dauern wird, bis der letzte Tropfen vom weichen Wasser durch die Wasserhähne in den Häusern kommt. Zunächst muss das neue Wasser ja von den Gesundheitsbehörden untersucht und freigegeben werden. Alleine dies wird minimum eine Woche in Anspruch nehmen. Und auch dann wird nicht auf einen Schlag umgestellt werden können, sondern das Wasser im wahrsten Sinne des Wortes in weicher Form Zug um Zug heruntergefahren, bis es am Ende des Vorganges die 8,3 Grad erreicht hat.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, viel Freude mit dem neuen weicheren Wasser. Die Rechnung in Form einer Gebührenerhöhung ab Januar 2018 kann ich Ihnen aber leider doch nicht ersparen. Aber dass es ohne Gebührenerhöhung nicht abgehen kann, hatte ich von Anfang an kommuniziert und in der schon genannten Bürgerversammlung wurde dies auch akzeptiert. Schließlich haben Ihre Stadtwerke in die Anlage ja einen hohen 6-stelligen Betrag investiert, der wieder refinanziert werden muss.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Rathaus
Ihr
Matthias Bäcker
Bürgermeister